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Arbeitspapier zum digitalen Lehren und Lernen an der IGS Morbach

Hallo zusammen! Das Arbeitspapier ist dazu gedacht, Gedanken und Erfahrungen über die letzten Wochen, die ja ganz im Zeichen des digitalen Lehrens und Lernens standen, auszutauschen. Jeder von uns hat vermutlich ganz unterschiedliche Wege, Ansätze, Lernsoftware, usw. ausprobiert und gute oder weniger gute Erfahrungen sammeln können. Jeder/Jede, der/die trotz (oder wegen?) der Ferien Lust und Zeit hat, kann hier gerne mitschreiben, kommentieren, ergänzen, widersprechen. Gerne können auch weitere Themenblöcke eröffnet oder neue Absätze zu Fragen ergänzt werden; die unten stehenden Punkte kamen mir auf die Schnelle in den Sinn. Es gibt bestimmt noch viel zu ergänzen. Vielleicht ergibt sich dadurch ja ein gewinnbringender Austausch über gelingendes digitales Lehren und Lernen, auf das wir vielleicht noch eine Zeit lang zurückgreifen müssen, das wir aber vielleicht auch ‘nach Corona’ ergänzend zum herkömmlichen Unterricht nutzen können. Im Voraus schon einmal ein Dankeschön an alle, die sich an dem Austausch beteiligen!

Eindrücke zu Software/Tools für Videokonferenzen

Hallet:

‘Zoom’ ist momentan ja in aller Munde. Was die Stabilität betrifft, bietet Zoom wohl die besten Resultate. Auch der Bildschirm wirkt sehr aufgeräumt, die Funktionen sind übersichtlich, insgesamt leicht handhabbar (Bsp. Freischalten bestimmter Bildschirminhalte). Aufgrund des Datenschutzes ist die Software bekanntlich problematisch, mindestens kontrovers diskutiert. Das kostenlose Basispaket beschränkt die Zeit ab mehr als zwei Teilnehmenden auf 40 Min. Fraglich ist aber, ob längere Videosessions überhaupt sinnvoll sind (Stichwort ‘Überlastung’ der digitalen und kognitiven Infrastruktur). Die Software muss heruntergeladen und installiert werden. Mit ‘jitsi’ (jitsi.org), ein lizenzfreies browserbasiertes Tool, schien mir die Verbindung sehr instabil; weniger gute Video- und Audioqualität; ansonsten sehr ähnliche Benutzeroberfläche und Funktionen zu Zoom.

‘Adobe Connect’ ist das wohl komplexeste Tool und kommt dem digital classroom am nächsten. Es gibt eine Meldefunktion für die Teilnehmenden, eine gemeinsame Tafel und die Möglichkeit der Freigabe der Bildschirme, um zu diskutierende Inhalte für alle Teilnehmenden zu visualisieren. Inhalte können auch in den ‘digitalen Raum’ geladen werden. Eine Sitzordnung im digitalen Klassenraum (also eine Anordnung der Miniaturen) ist ebenfalls möglich. Die Benutzeroberfläche scheint mir aber fast etwas überladen und unübersichtlich, nicht immer funktionierte bei mir die Bildschirmfreigabe, es kam zu Verbindungsproblemen. Die Gefahr besteht wohl, dass zunächst viel Zeit für die Klärung technischer Belange draufgeht. Hier ist ein Lizenzpaket nötig; ich finde es unverhältnismäßig teuer (je nach Paket/Lizenz 50 - 370 USD pro Monat). Bei ‘pexip’ erinnert die Oberfläche ebenfalls stark an Zoom. Eine Software muss aber nicht installiert werden, die Teilnahme am Meeting erfolgt über den Browser. Es ist neben der Möglichkeit per Video zu konferieren auch eine Chat-Funktion vorhanden, dazu können einzelne Dateien (z.B. einzelne Folien einer PowerPoint, die gesamte PowerPoint, Tafelbilder, etc.) hochgeladen und für alle visualisiert oder gleich der gesamte Bildschirm ‘geteilt’ werden. ‘Pexip’ hat zwei weitere Vorteile gegenüber ‘Zoom’: 1) Es ist über die DFN (Deutsches Forschungsnetzwerk) erreichbar, dürfte dementsprechend also den Datenschutzstandards entsprechen. 2) Es können Meetingräume anlegt werden, denen ein fester (gleichbleibender) Link zugewiesen wird. Der Konferenzraum kann z.B. entsprechend des Fachs und der Klasse benannt und der dazugehörige Link an alle Lernenden gesendet werden. Ist die Uhrzeit der Videokonferenz bekannt (z.B. Zeit entsprechend des regulären Stundenplans), klicken die Teilnehmenden einfach immer zu gegebener Zeit auf den Link. Das erspart viel Zeit, da nicht jede Woche erneut eine Rundmail mit einem neuen Link geschickt werden muss. Die Meetings können (mit Zustimmung aller) auch gestreamt und aufgezeichnet werden. Wenn ich es richtig sehe, ist die Teilnehmerzahl aber auf 23 begrenzt, der Rest könnte nur über den Stream zuschauen (und sich über die Chat-Funktion schriftlich beteiligen); ist aber ähnlich zum Unterricht; da sitzen ja auch einige nur ihre Zeit ab, ohne aktiv zu partizipieren - analoges Streaming sozusagen. Man muss hier allerdings eine Lizenz beim DFN erwerben.

‘Webex’ von Cisco Systems macht ebenfalls einen patenten Eindruck. Inhalte können geteilt werden, entweder durch Hochladen der Dateien oder durch Bildschirmfreigabe oder Teilen des Bildschirms, dazu kann ein Whiteboard als digitale Tafel aktiviert werden; gute Bild- und Soundqualität. Hier gibt es unterschiedliche Pakete; Basispaket ist - soweit ich das überblicke - bis zu 100 Teilnehmenden ohne Zeitbeschränkung kostenlos; Webex hat zudem eine End-zu-End-Verschlüsselung und funktioniert sowohl über Browser als auch über installierte Software.

Dibjick, 09.04.20:

„DokuWiki“, Freie Software, damit frei von Lizenz-, Anmeldungs- und Nutzungskosten und daher gut im schulischen Kontext einsetzbar. Was genau ist ein DokuWiki? „DokuWiki ist eine standardkonforme, einfach zu verwendende und zugleich äußerst vielseitige Open Source Wiki-Software. Die Anwendung nutzt einfache Textdateien zur Speicherung der Inhalte und benötigt insofern keine Datenbank. Der integrierte Konfigurations-Manager erlaubt es, Einstellungen direkt über eine Anwenderfreundliche Web-Oberfläche vorzunehmen. Benutzer schätzen DokuWiki insbesondere aufgrund der einprägsamen und leicht lesbaren Syntax. Diese gewährleistet, dass die Daten auch außerhalb des Wikis lesbar bleiben und vereinfacht die Erstellung strukturierter Texte. Administratoren favorisieren es aufgrund seiner einfachen Wartung, Sicherung, sowie Integration. Dank integrierter Zugriffskontrolle ist es insbesondere auch für den Einsatz im Unternehmensumfeld geeignet.” (aus: https://www.dokuwiki.org/de:dokuwiki) Was sind die Vor- und Nachteile von DokuWiki? siehe: https://lehrerfortbildung-bw.de/st_digital/medienwerkstatt/internet/cms/wiki/portfolio/01vorteile DokuWiki ist an unserer Schule u.a. bei der Erstellung der Verbalbeurteilungen in den Klassenstufen 7 und 8 seit 2013 im Einsatz und hat sich bewährt.

Wie umgehen mit den unterschiedlichen Voraussetzungen und Möglichkeiten digitaler Kommunikation?

Hallet

Wie sind eure Erfahrungen mit den unterschiedlichen Plattformen und Tools? Aufgrund der unterschiedlichen technischen (und ökonomischen) Voraussetzungen der SuS und auch der dazu nötigen Kompetenzen ist das Arbeiten mit Videotools nicht selbstverständlich. Es besteht ja die Gefahr, dass Kinder exkludiert werden, die a) entweder nicht über das technische Equipment (entsprechend leistungsfähiger Computer, stabile Verbindung, andere Familienmitglieder, die den PC nutzen müssen, usw.) oder b) nicht über die Kompetenzen verfügen, um sinnvoll zu partizipieren. Gerade Letzteres ist vermutlich stark vom Alter der Kids abhängig. Schwierig finde ich auch zu entscheiden, was genau wie besprochen oder erarbeitet werden soll. Die Inhalte aus Schulbüchern oder Handreichungen müssen ja dann mitunter an die digitalen Lernformen angepasst und didaktisiert werden.

Schön ist bestimmt eine Synthese von Videokonferenz und Arbeit mit Plattformen wie Moodle oder DokuWiki, auf denen vorab Aufgaben hochgeladen werden können, die anschließend besprochen werden. Auch vorher von uns aufgezeichnete Impulsvideos, die ebenfalls im Vorfeld hochgeladen werden, können sicherlich hilfreich sein. Vermutlich muss man nur aufpassen, dass diese nicht einfach digitalen Lehrervorträgen gleichen. Hinderlich ist u.U. das begrenzte Volumen auf Moodle für Dateien.

Die Kommunikation über E-Mail ist natürlich recht einfach, da seit Jahrzehnten konventionalisiert. Es braucht keine Tutorials zur Einführung und Einübung. Ich empfand diese Form der Kommunikation insgesamt aber als etwas sperrig: Gerade bei höheren Klassen, die mitunter ein hohes Datenvolumen an Aufgaben zurückschicken, ist das Postfach doch schnell voll. Auf Dauer pro Klasse/Kurs 15 - 30 Mails (pro Workload) zu erhalten, erscheint mir daher eher unpraktisch; Videos oder größere Datenpakete fallen per se weg.

Unterschiedliche Wege für die unterschiedlichen Jahrgangsstufen?

Hier könnten wir vielleicht Erfahrungen und Beobachtungen teilen, welche Plattformen oder Kommunikationswege sich für welche Jahrgangsstufen eignen bzw. weniger eignen. Videokonferenzen, selbstständiges Arbeiten oder Verwalten von Dateien auf Moodle dürfte älteren SuS deutlich leichter fallen.

Vielleicht ist es einer Überlegung wert, mit den SuS in Form eines Tutorials Basisfunktionen der verwendeten Software und dementsprechende Handlungsmuster einzuüben. Vernünftigerweise sollten wir uns dann auf zwei bis drei Tools einigen, da es wahrscheinlich nicht im Sinne der SuS wäre, für jedes Fach auf andere Software zurückgreifen zu müssen (Installation, Anmeldung, einzuübende Funktionen und Praktiken, etc.).

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